Guatemala

Unser Projektland

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Frauenrechte und Selbstbestimmung in Guatemala

Guatemala ist kulturell vielfältig und landschaftlich beeindruckend – doch wirtschaftlich und sozial tief gespalten. Während eine kleine Elite über großen Reichtum verfügt, lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Armut. Rund 44 % der Bevölkerung sind indigener Herkunft, leben aber oft in extremer Armut und sind von systemischer Diskriminierung betroffen. Besonders indigene Frauen sind mehrfach benachteiligt: Sie tragen die Folgen des jahrzehntelangen Bürger*innenkriegs, erleben patriarchale Gewalt und rassistische Ausgrenzung – und sind gleichzeitig tragende Säulen der Veränderung. Trotz aller Widrigkeiten fordern sie ihr Recht auf Bildung, Mitbestimmung und ein Leben in Würde ein. Sie schaffen Räume des Widerstands und der Solidarität – und gestalten ihre Zukunft selbst.

 „Hier in meinem Haus ist der Samen von AMOIXQUIC schön aufgegangen.“

Susana Rodríguez aus El Rosario

Starker Einsatz indigener Frauen gegen Armut, Gewalt und soziale Ausgrenzung

Susana ist eine der Frauen, die durch die kfb-Partner*innenorganisation AMOIXQUIC im westlichen Hochland Guatemalas gestärkt wird. Der Name AMOIXQUIC stammt aus einer Maya-Sprache. „Ixquic“ verweist auf eine Maya-Heldin – ein Symbol für Selbstbestimmung, Widerstand und Fruchtbarkeit.

AMOIXQUIC begleitet Frauengruppen in verschiedenen Dörfern dabei, Wege zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit, gesunder Ernährung und kollektiver Stärke zu finden. Die Inhalte richten sich nach den Bedürfnissen der Frauen selbst – sei es durch die Produktion und den Verkauf von Naturseife, durch das Anlegen ökologischer Nutzgärten oder durch Workshops zu Frauenrechten und Gewaltprävention.

Gerade in einer Gesellschaft, in der indigene Frauen massiv unter Mehrfachdiskriminierung leiden, ist Empowerment nicht nur Überlebensstrategie – sondern ein Akt politischer Selbstbehauptung.

Guatemala liegt am Rand des zentralamerikanischen Hochlands und ist geprägt von kolonialen Landkonflikten, kapitalistischer Landnahme und rassistischer Gewalt. Unsere Partner*innen arbeiten mit Frauen, die sich diesem System widersetzen – mit dem, was ihnen zur Verfügung steht: Wissen, Gemeinschaft und Visionen.

Indigene Frauen erinnern daran, dass wahre Selbstbestimmung dort beginnt, wo kollektive Fürsorge, interkultureller Respekt und ökologische Verantwortung gelebt werden. Dafür braucht es Ressourcen, Zeit – und solidarische Verbündete.

Weitere Einsatzgebiete der Aktion Familienfasttag in Guatemala:

Zurzeit unterstützt die Katholische Frauenbewegung vier Projekte in den Landesteilen Quetzaltenango, San Marcos, Sololá, Totonicapán, Guatemala-Stadt. Darunter: AMOIXQUIC, MIRIAM Guatemala, UAM, Mujer y Teología

Bildung und Selbstbestimmung schenken

Indigene Frauen auf ihrem Weg zu Gerechtigkeit und Unabhängigkeit begleiten!

Mit 15 Euro
erhält eine Frau Saatgut und Anleitung zur Herstellung gesunder, traditioneller Nahrungsmittel.

Mit 40 Euro
ermöglichen Sie die Teilnahme an einem Workshop zu Frauenrechten und Gewaltprävention.

Mit 70 Euro
wird eine mehrmonatige Begleitung einer Frau auf dem Weg zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit finanziert.

Mit 100 Euro
unterstützen Sie eine Multiplikatorin in der Gemeinde, die andere Frauen stärkt – für ein Leben in Würde und Solidarität.

Vielen Dank!

Frauen bei einem MIRIAM Workshop
Schwerpunkte der Arbeit von Ixoquib‘ MIRIAM sind die Förderung indigener Rechte, Gleichberechtigung von Frauen, Frauenrechte, Vorbeugung und Vermeidung von innerfamiliärer Gewalt

Steckbrief Guatemala

Land der Maya

  • Hauptstadt: Guatemala-Stadt
  • Fläche: 108.889 km²
  • Bevölkerung: ca. 18,41 Mio. (2024)
  • Indigener Bevölkerungsanteil: ca. 44 % (überwiegend Maya-Gruppen)
  • Politische Repräsentation: Nur etwa 15 % der Abgeordneten sind Indigene (iwgia.org)
  • Durchschnittsalter: ca. 23,4 Jahre
  • Lebenserwartung: ca. 73 Jahre
  • Armut: ca. 55–59 %, bei Indigenen bis zu 80 %
  • Chronische Unterernährung bei Kindern: ca. 50 %, in indigenen Regionen bis zu 70 %
  • Femizide: 206 getötete Frauen im ersten Halbjahr 2024, davon 44 % klar als Femizide erfasst (Human Rights Watch)
  • Religionen: 59 % katholisch, 22 % protestantisch, 16 % religionslos oder indigene Glaubensrichtungen
  • Einsatzregionen der kfb: Quetzaltenango, San Marcos, Sololá, Totonicapán, Guatemala-Stadt
  • Partner*innenorganisationen: AMOIXQUIC, MIRIAM Guatemala, UAM, Mujer y Teología