Tansania
Unser Projektland
Tansania
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Frauen kämpfen für ein gutes Leben in Tansania
Tansania – ein Land mit beeindruckender Natur, kultureller Vielfalt und reicher Geschichte. Doch es ist auch ein Land, dessen gegenwärtige Herausforderungen tief in kolonialer Ausbeutung und struktureller Gewalt verwurzelt sind. Die Folgen der Kolonialisierung – Landraub, Entrechtung, die Zerstörung sozialer und wirtschaftlicher Strukturen – sind nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart: in der Armut, in der ungleichen Verteilung von Ressourcen und in einem globalen Wirtschaftssystem, das Ausbeutung fortschreibt. Besonders in ländlichen Gebieten, wo fast drei Viertel der Bevölkerung leben, spüren Frauen diese Kontinuitäten am stärksten. Nur etwa vier Prozent der ländlichen Bevölkerung haben Zugang zu Elektrizität. Gekocht wird meist über offenem Feuer – mit Holz, Holzkohle oder Kerosin. Das belastet nicht nur die Umwelt durch Abholzung und CO₂-Ausstoß, sondern gefährdet auch massiv die Gesundheit von Frauen und Kindern durch Rauch und giftige Dämpfe. Der tägliche Weg zum Holzsammeln ist lang, gefährlich – und reine Frauenarbeit.
Frauen in Tansania leisten Widerstand. Sie organisieren sich. Und sie gestalten Wandel. Gemeinsam mit kfb-Partner*innenorganisationen wie WODSTA (Women Development for Science and Technology Association) und WEGS (Women’s Economy & Gender Support) schaffen sie Lösungen, die lokal verankert, ökologisch sinnvoll und zutiefst emanzipatorisch sind.
„Jede*r hat ein Recht auf ein gutes Leben.“
Rehema Onesmo-Chale aus Arusha
Rehema Onesmo-Chale wuchs in einem Dorf nahe Arusha im Norden Tansanias auf. Ihr Alltag war lange geprägt von harter Arbeit, niedrigen Einkommen und fehlenden Perspektiven: Sie buk süßes Gebäck („Maandazi“) und verkaufte es auf dem Markt – doch was ihr wirklich fehlte, war Raum. Raum für Wissen, Veränderung, Selbstermächtigung.
Diesen Raum fand sie bei WODSTA. Dort lernte sie, energiesparende Öfen zu bauen und Briketts herzustellen. Heute verdient sie dadurch ihr eigenes Einkommen. Heute ist Rehema Ausbilderin für andere Frauen. Sie wurde eingeladen, am Forstwirtschaftsinstitut zu lehren. Was früher unvorstellbar war, ist heute Realität. Nicht weil jemand ihr „geholfen“ hätte, sondern weil sie selbst entschieden hat, welche Richtung ihr Leben nehmen soll. Ihre Geschichte steht für viele Frauen in Tansania, die durch Wissen, Solidarität und Beharrlichkeit ein selbstbestimmtes Leben aufbauen.
Ihre Spende wirkt!
Frauen in Tansania auf ihrem Weg zu Selbstständigkeit und Klimagerechtigkeit begleiten!
8 Euro/Monat
Finanzierung eines Workshops zur Gewaltprävention (inkl. Transport, Jause, Materialien)
20 Euro einmalig
Teilnahme am Jahrestreffen für eine Stipendiatin – für Austausch, Vernetzung und kollektives Empowerment
100 Euro/Monat
Vollstipendium für eine Studentin – Studiengebühren, Transport, Lebensunterhalt
Vielen Dank!
Mehr als das Bild touristischer Exotik
Tansania ist mehr als Safari-Romantik und spektakuläre Landschaften. Es ist ein junges, dynamisches Land mit einer widerständigen Zivilgesellschaft, reich an indigenem Wissen, Spiritualität und politischen Visionen. Doch dieses Potenzial wird durch systematische Ungleichheiten unterdrückt:
- 49% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.
- 32 % sind unterernährt, 44 % haben keinen Zugang zu sauberem Wasser.
- Frauen tragen die Hauptlast – als Kleinbäuerinnen, Versorgerinnen und Arbeitskräfte.
- Weibliche Genitalverstümmelung und geschlechtsspezifische Gewalt sind traurige Realität vieler Mädchen. Doch Frauenorganisationen leisten Aufklärung, Beratung und Schutz.
Steckbrief Tansania
Fast drei Viertel der tansanischen Gesamtbevölkerung leben in ländlichen Gebieten. Doch nur vier Prozent von ihnen haben Zugang zu Elektrizität. Deshalb kochen die meisten Familien auf offenem Feuer mithilfe von Holz, Kerosin- und Holzkohlekochern. Der Energieverbrauch und die Kosten für die Haushalte sind immens. Auch die Umwelt leidet, weil für das Feuerholz umliegende Wälder gerodet werden. Zudem schadet die Rauchentwicklung der Gesundheit massiv, vor allem der von Frauen und Kindern. Denn sie sind es, die in Tansania für das Holzsammeln und Kochen zuständig sind.
- Hauptstadt: Dodoma
- Fläche: 947.300 km²
- Bevölkerung: 68,56 Mio. (2024)
- Durchschnittsalter: 17,6 Jahre – eine junge Bevölkerung mit großen Träumen
- Lebenserwartung: 66 Jahre
- Religionen: 30-40% christlich, 30-40% muslimisch, daneben indigene Glaubenssysteme





